Wenn unmittelbar über festem oder grobklastischem (d.h. aus groben Trümmern bestehendem) Ausgangsmaterial ein mehr oder minder mächtiger, aber jedenfalls ein deutlich ausgebildeter Humushorizont sitzt, spricht man - je nach der chemischen Zusammensetzung des Ausgangsmaterials - von Eurendsinen, Pararendsinen oder Rankern; eine weitere Unterteilung kann nach der Humusform erfolgen.
Eine Eurendsina (ER) entsteht aus Kalkmaterial, das keinen oder nur sehr geringen Anteil an silikatischen Gemengteilen aufweist. Der Karbonatgehalt dieser Böden, die vor allem aus Kalkfels, Kalkschutt oder Kalkschotter hervorgehen, ist dementsprechend sehr beträchtlich. Je nach der Härte des Materials und der Lage entstehen in der Regel seicht- oder mittelgründige Böden, also Standorte mit sehr verschieden großem Wurzel- und Speicherraum.
Die A-Horizonte enthalten oft sehr viel Humus, der sehr dunkel gefärbt ist und daher den Wärmehaushalt dieses Bodens recht günstig beeinflusst. Die Fruchtbarkeit der Eurendsinen, die ja basenreich sind, hängt vor allem von den Wasserverhältnissen ab, die wieder vom Speicherraum für Wasser, also von der Gründigkeit, stark beeinflusst werden.
Enthält das Ausgangsmaterial außer dem Kalk auch eine beträchtliche Menge Silikate, wie dies im Kalksandstein, Buntschotter u.dgl. der Fall ist - es kann auch äolisch feines, silikatisches Material eingebracht sein - so entsteht ein Boden, den man Pararendsina (PR) nennt. Sie ist einer Eurendsina weitgehend ähnlich, jedoch nicht so stabil: Infolge des relativ hohen Silikatanteiles kommt es bei fortschreitender Verwitterung bald zu einer Verbraunung, wodurch schließlich aus der Pararendsina eine Braunerde wird.
Wenn das feste oder grobklastische Ausgangsmaterial nur silikatisch ist, d.h. wenn es gar keinen Kalk enthält, so entsteht ein Ranker (RR). Auch bei diesem Boden sitzt der A-Horizont direkt dem Muttergestein auf. Die Verbraunungstendenz ist noch ausgeprägter als bei der Pararendsina und manchmal setzt eine Entwicklung ein, die zur Podsolidierung (Zerstörung der Ton-Humusverbindungen und Auswaschung bzw. Verlagerung der Zerstörungsprodukte) führen kann. Innerhalb der Landwirtschaftlichen Nutzfläche stellen Ranker, nicht zuletzt wegen ihrer Trockenheit, ziemlich minderwertige Standorte dar.