Moore und Anmoore

Moore (M)

Als Moore bezeichnet man Ansammlungen von abgestorbener Pflanzensubstanz, die infolge Luftabschluss, der durch Wasserüberschuss hervorgerufen ist, nicht abgebaut werden konnte und zu Torf geworden ist. Nach den Bedingungen, unter denen der Torf entstanden ist, unterscheidet man im allgemeinen drei Moortypen: Niedermoore, Hochmoore und Übergangsmoore.

Moorlandschaft Moorlandschaft

Moorlandschaft Moorlandschaft

Niedermoore (NM)

Niedermoore entstehen bei der Verlandung von stehendem oder langsam fließendem Gewässer bei Vorhandensein eines bestimmten Pflanzenbestandes (Seggen, Schilf und Braunmoose). Aus diesen Pflanzen bildet sich Torf, der - besonders nach Entwässerung - durch Zersetzung und Vererdung (Einschwemmung, zum Teil auch Einwehung von Mineralstoffen) langsam zu Boden wird. Niedermoorböden sind relativ mineralstoffreich und enthalten mehr oder weniger Kalk; es treten aber auch kalkfreie Niedermoore auf.

Hochmoore (HM)

Als Hochmoor bezeichnet man ein Moor, das - auf einer minerogenen Schichte oder auf einem Niedermoor aufsitzend - über dem Grundwasserspiegel aufwächst und meist eine uhrglasförmige Wölbung zeigt. Es besteht aus vertorften Torfmoosen. Nach der Entwässerung setzt rasche Zersetzung, Mineralisierung und Humusbildung ein. Hochmoore, die ein sehr verschiedenes Profil haben können, sind kalkfrei, stark sauer und mineralstoffarm.

Hochmoor Hochmoor

Übergangsmoore (UM)

Übergangsmoore (UM) bilden sich stets auf Niedermooren, die bei oder nach der Verlandung von holziger Vegetation besiedelt worden sind. Im Torf findet man häufig Reste von Birken, Kiefern und Erlen.


Die Beurteilung sämtlicher Moore und der auf ihnen entstandenen Böden hängt weitgehend vom Grad der Entwässerung sowie vom Zersetzungs- und Vererdungsgrad ab.



Anmoore (N)

Als Anmoore bezeichnet man sehr humusreiche Mineralböden, deren Humus unter sehr feuchten Bedingungen entstanden ist; ihre Humusform ist "Anmoorhumus", eine Form, die im nassen Zustand schmierig ist und einen "tintigen", an Gerbstoffe erinnernden Geruch aufweist. Diese meist mittel- bis tiefgründigen Böden zeigen, vor allem an nassen Standorten, Gleyerscheinungen; sie haben oft eine ungünstige Struktur und sind im allgemeinen von mittelschwerer oder schwerer Bodenart. Je nach Ausgangsmaterial sind kalkhaltige und kalkfreie Anmoore zu unterscheiden. Ihr landwirtschaftlicher Wert hängt von den vorliegenden Wasserverhältnissen und davon ab, wie weit ihr Humus zu Anmoormull aggradiert ist (aggradiertes Anmoor).



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