Alle primären mineralischen Gemengteile, deren ungefährer Durchmesser mehr als 2 mm beträgt, bilden den Grobanteil eines Bodens. Es sind mehr oder weniger angewitterte Gesteinsbruchstücke, deren Form durch den Transport (durch Wasser oder Wind) weitgehend verändert sein kann; allerdings spielt dabei auch die Härte des Ausgangsmaterials eine beträchtliche Rolle.
Man unterscheidet folgende Formen:
Grus (eckig-kantig) und Kies (abgerundet) | 2 - 20 mm ∅ |
Steine (eckig-kantig) und Schotter (abgerundet) | 20 - 100 mm ∅ |
Grobsteine (eckig-kantig) und Grobschotter (gerundet) | 100 - 300 mm ∅ |
Blöcke (eckig-kantig) und Geröll (gerundet) | über 300 mm ∅ |
Die Menge des Grobanteils in einem Boden richtig abzuschätzen ist sehr schwierig. Man verwendet hiezu folgende Skala:
geringer Grobanteil | 0 - 10 Vol.% |
mäßiger Grobanteil | 10 - 20 Vol.% |
hoher Grobanteil | 20 - 40 Vol.% |
sehr hoher Grobanteil | 40 - 70 Vol.% |
vorherrschender Grobanteil | mehr als 70 Vol.% |
Die Auswirkung eines hohen Grobanteiles im Boden ist vielfältig. Er erhöht die innere Dränage des Bodens, sofern er nicht durch Verkittung oder feste Packung das Versickern und das kapillare Aufsteigen des Wassers völlig unterbindet. Die Wasserhaltekraft des Bodens wird durch grobe Gemengteile herabgesetzt, ebenso die Versorgung aus dem Grundwasser, die Erwärmbarkeit des Bodens dagegen wird stark erhöht. Der Wurzelraum wird von groben Gemengteilen eingeengt, das Wurzelwachstum wird behindert. Den Pflanzenwurzeln stehen dadurch weniger Nährstoffe zur Verfügung, weil diese im wesentlichen an der Feinerde (Ton) sorbiert sind; der Nährstoffgehalt ist sozusagen verdünnt. Der Bearbeitungswiderstand wird durch Grobstoffe erhöht, die Geräteabnützung steigt stark an. Bei geringem oder mäßigem Gehalt an groben Gemengteilen fallen diese Auswirkungen allerdings nur wenig ins Gewicht.