In relativ kühlen Gebieten mit verhältnismäßig hohen Niederschlagsmengen, vor allem unter Wald, können auf basenarmem Ausgangsmaterial Böden entstehen, die durch einen Bleichhorizont im unteren Teil des Oberbodens und durch einen (verlagerte Humusstoffe sowie Eisen- und Aluminiumverbindungen enthaltenden) Anreicherungshorizont, der ocker bis rostfarben oder dunkelbraun bis schwarz gefärbt ist, gekennzeichnet sind. Diese stark gefärbten Zonen sind oft stark verfestigt (Orterde, Ortstein).
Die Ursache für die Entstehung von Podsolen liegt primär im sauren Ausgangsmaterial, aus dem Böden mit stark saurer Reaktion entstehen. Die Azidität bewirkt, dass der Bestandesabfall nicht zu gutem Humus wird, sondern dass sich daraus schwer zersetzlicher Rohhumus bildet, aus dem Humussäuren in den darunterliegenden Mineralboden gelangen. Diese Säuren bewirken, dass Tonminerale zerstört und sowohl die vorhandenen Humuskolloide als auch Eisen- und Aluminiumverbindungen wanderungsfähig werden. In weniger sauren, tieferen Horizonten fallen sie wieder aus, wodurch der Illuvial- oder Anreicherungshorizont entsteht. Dieser Vorgang hat eine starke Verarmung des Oberbodens an Humus und Tonsubstanz zur Folge; Podsole sind daher "arme" Standorte.
Wenn der Bleichhorizont nur wenig entwickelt und der Anreicherungshorizont nur hellocker bis rotbraun ist, spricht man von einem Semipodsol (SO), bei deutlicher Ausprägung der genannten Charakteristika von einem Typischen Podsol (TO).
Im Ackerland tritt durch die Bodenbearbeitung eine Störung der natürlichen Prozesse ein (Vermischung der oberen Horizonte, Lockerung des Unterbodens, Aggradierung der Humussubstanzen). Typische Podsole und Semipodsole findet man in unserem Gebiet daher meist nur unter Wald.