Braunerden

Braunerden (B)

Die Gruppe der Braunerden umfasst Böden, die infolge der auf sie einwirkenden Niederschläge einer mehr oder weniger intensiven Verwitterung unterliegen. Dies lässt sich im Vorhandensein eines braunen Horizontes im Unterboden, des B-Horizontes, erkennen. Allerdings ist die Entstehung des B-Horizontes nicht bei allen Bodentypen dieser Gruppe gleich.

Felsbraunerde (FB)

Die Felsbraunerde entwickelt sich aus silikatischem oder silikatisch-karbonatischem Gestein. Auch die aus Gesteinsschutt - sofern dieses grobklastische Material dem darunter liegenden festen Gestein entspricht - entstehenden Braunerden werden als Felsbraunerden bezeichnet. Diese Böden enthalten gewöhnlich mehr oder weniger grobe Gemengteile, deren Menge mit der Tiefe zunimmt. Der Verwitterungshorizont (Bv-Horizont) zeigt eine - manchmal sehr intensive - Braunfärbung, die mit zunehmender Tiefe blasser wird. Die Humusform ist meist Mull, seltener Moder. Der Wert dieser Böden hängt von ihrer Gründigkeit, den damit zusammenhängenden Wasserverhältnissen, der Bodenart und der vorliegenden Basensättigung ab. Je nach dem Karbonatgehalt des Ausgangsmaterials liegen kalkhaltige oder kalkfreie Subtypen vor, bei Auftreten von Podsolierungstendenzen spricht man von podsoligen Felsbraunerden.

Felsbraunerde Felsbraunerde

Lockersediment-Braunerde (LB)

Wenn ein Boden einen Verwitterungshorizont zeigt, aber aus feinem oder transportiertem, grobem Lockermaterial entstanden ist, dann handelt es sich um eine Lockersediment-Braunerde. Auch hier gibt es einen kalkhaltigen, einen kalkfreien und einen podsoligen Subtyp, natürlich häufig auch Böden, die eine mehr oder minder deutliche Vergleyung zeigen. Es besteht somit - abgesehen vom Ausgangsmaterial - eine weitgehende Parallele zur Felsbraunerde.

Lockersediment-Braunerde Lockersediment-Braunerde

Parabraunerde (PB)

Bei der Parabraunerde (PB) handelt es sich um eine deutliche Abweichung vom Braunerdencharakter, und zwar in der Genese, weniger in der praktischen Auswirkung. Parabraunerden zeigen eine Feinmaterial-Verlagerung von der Krume in die Tiefe (Toneinschlämmung, Lessivierung, Illimerisation), d.h., unter einem an feinen Mineralstoffen verarmten Oberboden liegt ein durch Einschlämmung dichter, z.T. tonreicher gewordener Unterboden (Bt-Horizont). Der Auswaschungshorizont (E-Horizont) weist eine fahle Farbe, zumindest eine Farbaufhellung auf, infolge Bodenbearbeitung ist er allerdings häufig mit dem A-Horizont vermischt; die Aggregate im Bt-Horizont sind von Tonhäutchen umgeben. Das Ausgangsmaterial der Parabraunerden kann kalkig-silikatisch oder silikatisch sein, die A-, E- und B-Horizonte sind auf jeden Fall kalkfrei. Sehr oft kommt es durch die Toneinschlämmung im Unterboden zu Verdichtungserscheinungen, wodurch das von oben eindringende Tagwasser am Durchsickern gehindert wird. Je nach Ausbildung und Lage der Verdichtungen entwickeln sich dann pseudovergleyte Parabraunerden oder Pseudogleye.

Parabraunerde Parabraunerde


zurück zur Übersicht
weiter zu den Podsolen