Kleines Bodenseminar

boden

Definition „Boden“ nach ÖNORM L1050

Boden als Pflanzenstandort Begriffsbestimmungen – Untersuchungsverfahren

Boden ist der oberste Bereich der Erdkruste, der durch Verwitterung, Um- und Neubildung (natürlich oder anthropogen verändert) entstanden ist und weiter verändert wird. Er besteht aus festen anorganischen (Mineralanteil) und organischen (Humus und Lebewesen) Teilen sowie aus Hohlräumen, die mit Wasser und den darin gelösten Stoffen gefüllt sind. Boden steht in Wechselwirkung mit Lebewesen.


andere Bodendefinitionen:

Wikipedia

Der Boden (von ahd. bodam), umgangssprachlich auch Erde oder Erdreich genannt, ist der oberste, im Regelfall belebte Teil der Erdkruste. Nach unten wird der Boden von festem oder lockerem Gestein begrenzt, nach oben meist durch eine Vegetationsdecke sowie die Erdatmosphäre.
Aus bodenkundlicher Sicht wird als Boden die von bodenbildenden Prozessen geprägte Grenzzone zwischen der Lithosphäre (Gesteinsschicht) und der Biosphäre mit der Erdatmosphäre oder Hydrosphäre bezeichnet. Dieser Bereich (die Pedosphäre) besteht aus der mineralischen Bodensubstanz (ca. 47 %), der organischen Bodensubstanz (ca. 3 %), dem Bodenwasser (ca. 25 %) und der Bodenluft (ca. 25 %).


Nach § 2 BBodSchG (dt.) ist unter dem Begriff Boden die obere Schicht der Erdkruste, soweit sie Träger der im folgenden genannten Funktionen ist, einschließlich der flüssigen Bestandteile und der gasförmigen Bestandteile ohne Grundwasser und Gewässerbetten zu verstehen.
Der Boden erfüllt natürliche Funktionen, z.B. Lebensraumfunktion (Böden als Lebensgrundlage und Lebensraum für den Menschen und für Flora und Fauna in ihrer genetischen Vielfalt), Regelungsfunktion (Abiotische und biotische Stoffumwandlung, physikalische und chemische Puffer- und Filterfunktion), Trägerfunktion (Bereitstellung von Flächen für Siedlung, Verkehr usw.; Senke für Emissionen und feste Abfälle), Kulturfunktion (Grundlage menschlicher Geschichte und Kultur), Produktionsfunktion (Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Rohstoffgewinnung), usw..


"Boden ist das mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzte, unter dem Einfluss der Umweltfaktoren an der Erdoberfläche entstandene und im Ablauf der Zeit sich weiterentwickelnde Umwandlungsprodukt mineralischer und organischer Substanzen mit eigener morphologischer Organisation, das in der Lage ist, höheren Pflanzen als Standort zu dienen und die Lebensgrundlage für Tiere und Menschen bildet. Als Raum-Zeit-Struktur ist der Boden ein vierdimensionales System."
(D. Schroeder: Bodenkunde in Stichworten, 1992, S.9)


"Boden (Pedosphäre) ist der von pflanzlichem und tierischem Leben erfüllte obere Teil der Erdkruste, der auf dem Ausgangsgestein der Erdkruste (Lithosphäre) liegt. Die Grenze zwischen Boden und Gestein ist meist unscharf."
(P. Busch/ D. Marquardt: Grundriss Allgemeine Geographie, Teil II: Geologische und bodenkundliche Grundlagen, 1984, S. 22)


"Wenn wir von Boden sprechen, meinen wir damit eine dünne Schicht zwischen dem unbelebten Material des Erdinneren und der Atmosphäre. Die Umwandlung der Erdkruste unseres Planeten in fruchtbare Böden, die Pflanzen und damit auch Tieren und Menschen die Lebensgrundlage bilden, verdanken wir in erster Linie der Aktivität von Lebewesen. Böden sind lebendige Systeme, Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen, die wir möglichst vorsichtig und umsichtig behandeln sollten."
(B. Schmid/ O. Schelske : Der Boden lebt. In: Politische Ökologie. Sonderheft 10: Bodenlos – Zum nachhaltigen Umgang mit Böden 1997, S. 60)


Boden ist jener lockere, oberste Bereich der Erdkruste, der aus verwittertem Gestein, Wasser, Luft und organischen Bestandteilen gebildet wird. In der Bodenschicht (der Pedosphäre) überschneiden sich vier Bereiche der Natur: die Lithosphäre (mit den physikalisch und chemisch verwitterten Gesteinen), die Hydrosphäre (Wasser), die Atmosphäre (Luft) und die Biosphäre (lebende Pflanzen und Tiere sowie abgestorbenes organisches Material). Durch die Einwirkung und Tätigkeit aller Bereiche entstehen in einem natürlichen, geschichtlichen Prozess die Böden. Jeder Boden befindet sich, so wie wir ihn heute vorfinden, in einem vorübergehenden Stadium und wird sich zukünftig weiterentwickeln. Böden sind von vielen Faktoren geprägt: Ausgangsgestein, Relief, Klima, Wasserhaushalt, Tier- und Pflanzengesellschaften, menschlicher Einfluss, Alter und Entwicklungsgeschichte des Bodens. Aus dem Zusammenspiel dieser räumlich und zeitlich wechselnden Faktoren haben sich zahlreiche Bodentypen gebildet. Da Böden die Erdoberfläche mehr oder weniger zusammenhängend überziehen, geht jeder Bodentyp seitlich in andere Bodentypen über. Die Aufstellung und Abgrenzung von Bodentypen oder -arten ist daher von der Natur nicht vorgegeben, sondern hängt von der Frage- oder Aufgabenstellung des Bodenkundlers ab. Zum Boden gehört ferner die Eigenschaft, dass auf ihm höhere Pflanzen wachsen und dass er Tieren und teilweise auch dem Menschen als Lebensgrundlage dient. (Insofern ist reiner Sand, z. B. Wüstensand, kein Boden.) Die Naturwissenschaft, die sich der Erforschung der Böden widmet, heißt Bodenkunde oder Pedologie. Sie stützt sich auf die Ergebnisse und bedient sich der Methoden der Physik, Chemie und Biologie, der Geowissenschaften (insbesondere Geologie, Mineralogie, Geographie) sowie der Agrar- und Forstwissenschaften.
Christoph Barth (schultreff.de)