Bodenkundliche Grundbegriffe

Ausgangsmaterial

Bodenbildung und Bodeneigenschaften sind weitgehend abhängig von der Natur (Härte, chemische Zusammensetzung) des vorliegenden Ausgangsmaterials (Muttergestein), vor allem von seiner Konsistenz:
Es kann festes oder zum Teil aufgemürbtes Gestein, aber auch durch Wasser oder Wind transportiertes und dann abgelagertes Material (Sedimente, Lockermaterial) sein, das oft sekundär wieder verfestigt wurde.
Auch Bodenmaterial kann durch Erosion abgetragen und so verfrachtet werden, dass es an anderen Stellen das Ausgangsmaterial für neuerliche Bodenentwicklung bildet (allochthones Material).
Material, das den Boden unterlagert und daher nicht das Muttergestein für die Bodenbildung darstellt, nennt man Grundgestein.


Festgsteine

  • Magmatite, z.B.: Granit
  • Sedimentgesteinen, z.B.: Sandsteine, viele Kalkgesteine
  • Umwandlungsgesteine, z.B.: Gneis, Marmor
Kalkgestein Boden auf reinem Karbonatgestein (Rendzina)

Lockersedimente

Handelt es sich bei dem Ausgangsmaterial um ein Lockersediment, so ist es allochthones Material. Es ist also woanders entstanden, erodiert und wieder abgelagert worden, z.B.:

  • Schuttkegel, Moränen im Gebirge
  • Abgeschwemmtes Krumenmaterial im Hügelland (Kolluvien)
  • Schwemmmaterial der Gerinne in den Niederungen (z.B. Au-Sedimente, Schotterterrassen)
  • Solifluktionsmaterial (durch Frieren und Tauen verlagertes Material)

Charakteristische Merkmale verschiedener Ausgangsmaterialien:

  • Fluss-Sedimente: Kreuzschichtung durch wechselnde Strömungsverhältnisse
  • Meeres-Sedimente: feine horizontale Schichtung
  • Windsedimente: strukturlos bis linsenartige Struktur, windrichtungsabhängige Korngrößensortierung (z.B. Feinsand zu Schluff)
Flusssedimente Fluss-Sedimente
Löss Löss (vom Wind verlagertes Material)

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