Der Gehalt eines Feinbodens an Rohton, Schluff und Sand wird nach der Behandlung mit Natriumpyrophosphat als Dispergierungsmittel und nach Vibration zum Zweck der Zerstörung der Bodenkrümel dadurch festgestellt, dass der Sand durch nasse Siebung, der Schluff und der Rohton durch Heranziehung ihrer verschiedenen Sinkgeschwindigkeit in Wasser mengenmäßig ermittelt werden. Das Ergebnis wird in Gewichtsprozenten angegeben. Äquivalentdurchmesser bei Rohton: weniger als 0,002mm = 2µm; bei Schluff: 0,002-0,06mm = 2-60µm; bei Sand: 0,06-2,0mm = 60-2.000µm. - Je nach Gehalt an Rohton, Schluff und Sand ergeben sich verschiedene Bodenarten mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften.
Der Humusgehalt der einzelnen Proben wird durch "nasse Verbrennung" mit der Methode Walkley-DeLeenheer bestimmt. Es wird dabei nicht die gesamte organische Substanz, sondern nur jener leicht oxydierbare Teil erfaßt, der als Humus im engeren Sinn aufzufassen ist. - In vielen Böden existieren Humusverbindungen, die visuell nicht festzustellen sind, wohl aber durch chemische Analyse. Die Ursache hierfür ist unter anderem die sehr verschiedene Färbekraft der einzelnen Humusstoffe. Bei Torfen wird die Bestimmung als Glühverlust vorgenommen.
Die Bestimmung des Gehaltes an Karbonaten - kurz Kalkgehalt genannt - erfolgt nach der volumetrischen Methode von Scheibler. Das Ergebnis kann allerdings nur über den Gesamtgehalt, nicht aber über Löslichkeit und Verteilung (Korngröße) Auskunft geben. Bei der Beurteilung des Kalkzustandes eines Bodens ist daher nicht nur der Karbonatgehalt, sondern auch die Bodenreaktion zu berücksichtigen.
Die Bodenreaktion oder der Säuregehalt eines Bodens wird durch die pH-Zahl ausgedrückt. Die Messung dieses Wertes erfolgt in einer # Aufschlämmung von Feinbodenmaterial in einer 0,01molaren Kalziumchloridlösung (Verhältnis Boden : Lösung = 1 : 2,5); sie wird elektrometrisch unter Verwendung einer Glaselektrode vorgenommen.